ANDINOSAURIA

"als trügen wir etwas in uns, dass einer anderen welt entsprungen ist"

Samstag, Februar 04, 2006

Psiquis Nacional en el piso

Jammern die Deutschen zu viel? Ist es berechtigt, unser Unbehagen an der eigenen Kultur? Antworten auf diese Fragen suchten gestern Wirtschaftsexpertin Gertrud Höhler, Autor Matthias Politycki und Publizist Roger Willemsen bei einem Diskussionsforum der "Zeit" - leider vergebens.

"Wir Deutschen haben schon Angst vor der entschlossenen Miene",
Die City ist ein Dschungel, die globalisierte Welt sowieso, und mittendrin ist Deutschland, depressionsgeschwächt und Nachwende-ermattet. Entschlossen sind die Teutonen nur, wenn es ums Jammern geht, und weil dies nicht die ultima ratio des deutschen Selbstverständnisses sein kann, kam gestern auf Einladung des Hamburger Goethe-Instituts und der "Zeit" eine illustre Runde zusammen, um eben jene Misere wenn nicht zu beheben, so doch zu erhellen.

Wie wird Deutschland vom larmoyanten Selbstzerfleischer zum global tauglichen, kulturell potenten Wettbewerber?

Multitalent Willemsen ortete, eloquent bis zur Druckreife, das Unbehagen des Deutschen an seiner Nation im Mangel an grundlegender Lebensfreude. "Uns fehlt die Genussfähigkeit", deklamierte er applausumbrandet, "wir sind auf Moll gestimmt." Politycki, neben seiner Tätigkeit als Autor auch als Diagnostizierer abendländischer Untergänge in Pamphletform bekannt (siehe sein Aufsatz "Weißer Mann, was nun?" in der "Zeit", 1. September 2005), sekundierte: "Wir klagen auf höchstem Niveau. Und wenn die deutsche Nationalelf ins WM-Finale kommt, dann sind wir vor Scham für Brasilien."

"Ein internationales Bewusstsein funktioniert nur auf Basis eines nationalen", wischte sie Poltyckis Schwärmerei für ein gesamteuropäisches Kulturverständnis vom Tisch. "Wir haben keine Ziele mehr, ganz im Gegensatz zu den jungen aggressiven Nationen. Wir haben ein Dekadenzproblem."

"Wo sind unsere Ziele?"

"Warum zwingen uns die Führenden nicht dazu, mit dem Lamento aufzuhören?", "ein robustes Mandat für Freiheit, Toleranz und Höflichkeit".

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,druck-398887,00.html

Cualquier parecido entre alemania y colombia en este aspecto sera pura coincidencia?